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Entwicklung eines nachhaltigen, digitalbasierten Flächenmanagements einer wachsenden Stadt

Multifunktionale Nutzungen sind zukunftsorienterte Lösungen / Quelle:123rf.com

Fläche wird als Ressource zunehmend knapp und diverse Nutzungskonkurrenzen verlangen komplexe Abwägungsprozesse. Wie gehen wir in Zukunft mit dieser Herausforderung um? Welche Nutzungen sind elementar und wie kann eine nachhaltige Nutzung sichergestellt werden? Wie können vernachlässigte Flächen durch multifunktionale Nutzungen qualitativ aufgewertet werden? Und auf welcher Grundlage sollen entsprechende Entscheidungs- und Genehmigungsprozesse stattfinden?

All diese Fragen drängen sich zunehmend als Herausforderung auch bei den Kommunen ins Blickfeld. Die Stadt Mönchengladbach hat sich mit dem Projekt „KoMoNa: Entwicklung eines nachhaltigen, digitalbasierten Flächenmanagements und pilothafte Durchführung ökologischer Maßnahmen“ im Förderprogramm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ (KoMoNa) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) beworben. Ziel des zum 1. September 2022 gestarteten, dreijährigen Projektes ist die Entwicklung und der Aufbau eines nachhaltigen, digitalbasierten Flächenmanagements für die Stadt Mönchengladbach.

Das Projekt wird unter dem Kennzeichen 67KMN061 gefördert durch

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH

Erfahren Sie hier mehr zum Mönchengladbacher Projekt und weiteren Förderprojekten aus dem Programm.

Projektziele und Inhalte

Zur Implementierung der Ziele der Agenda 2030 auf lokaler, kommunaler Ebene, ist ein umfassendes Nachhaltigkeits- und Transformationsmanagement notwendig. Dazu müssen zunächst die globalen Ziele auf die lokal relevanten Strukturen übersetzt und entsprechende Maßnahmen konkretisiert werden. Hierzu können grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweisen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) gewählt werden: entweder als Querschnittsthema in einer eher übergeordneten und breit angelegten Kampagne oder fokussiert auf einen komplexen, fachlich begrenzten Themenbereich. Das hier beantragte Projekt strebt eine Fokussierung auf das Thema „Umgang mit der Ressource Fläche“ an. Die begrenzte Flächenverfügbarkeit der Kommunen erschwert zunehmend eindeutige Entscheidungen hinsichtlich einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Entwicklung. Um die Abwägung von konkurrierenden Flächennutzungen im Kontext einer wachsenden Großstadt zukunftsfähig betrachten und mit Blick auf die SDGs bewerten zu können, müssen entsprechende Indikatoren, Kriterien und Instrumente aufeinander abgestimmt werden und als Entscheidungsgrundlage vorliegen. Derzeit fehlt es in Mönchengladbach an einer bedarfsgerechten Zusammenführung von Daten, um die Interpretationsspielräume bei den Abwägungen einzelner SDGs inhaltlich bewerten zu können. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Konzeptes für ein nachhaltiges Flächenmanagement für die Stadt Mönchengladbach und die pilothafte Durchführung konkreter Maßnahmen, um die bestehenden und noch zu erhebenden Daten in einem digitalen Portfolio zusammenzufassen und gemäß den Indikatoren der SDGs zu bewerten. Dabei soll die multifunktionale Nutzung von Flächen unter Berücksichtigung vor allem ökologischer Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Letztlich soll für alle relevanten Akteure damit eine Entscheidungshilfe für die zukünftige Bewertung und Nutzung von Flächen geschaffen werden. Für die konkrete Umsetzung ökologischer Maßnahmen im Rahmen des Projektes sind erste Flächen bereits bestimmt worden, die sich als Demonstrator eignen um die Möglichkeiten einer Flächeninwertsetzung exemplarisch für die Stadt MG aufzuzeigen. Zum einen sollen klimaangepasste Bäume in ausgewählten Grünanlagen gepflanzt werden und zum anderen soll eine Brachfläche entsiegelt und ökologisch aufgewertet werden.

Zunehmend wurden in den vergangenen Jahren Nachhaltigkeitsaspekte bei kommunalen Entscheidungen berücksichtigt und die Verantwortung und Vorbildfunktion der Kommune deutlich aufgezeigt. In den Bereichen Mobilität, Energie, Klimaschutz und Klimaanpassung sowie Förderung einer nachhaltigen Bauweise bei kommunalen Bauten wurden entsprechende Verwaltungsstrukturen geschaffen und nachhaltige Projekte initiiert und vorangetrieben. Weitere konkrete Vorhaben wie beispielsweise ein Nachhaltiges Gewerbeflächenmanagement werden zeitnah entwickelt und umgesetzt. Die Herausforderung des Strukturwandels im Rheinischen Revier und die damit verbundene Dekarbonisierung, hat die Aktivitäten für eine zukunftsfähige Entwicklung am Standort nochmal verstärkt. Mönchengladbach als einzige Großstadt unter den Anrainerkommunen fällt vor allem für den Norden des Reviers eine besondere Rolle zu, den Prozess des Strukturwandels entsprechend voran zu treiben. Nicht weniger als die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft muss in den kommenden Jahren auch durch die Kommune gemeistert werden. Dabei wird oftmals mit dem Aspekt des Strukturwandels automatisch ein Anspruch nach zusätzlicher Flächenverfügbarkeit verknüpft, was aber im Sinne der Nachhaltigkeit nicht die einzig geltende Forderung sein kann. 

Im Kontext dieser regionalen Entwicklungen gewinnt der Aspekt der nachhaltigen Flächenentwicklung sowohl für den urbanen als auch ländlichen Bereich von Mönchengladbach zunehmend an Bedeutung. Fläche wird zunehmend als wertvolle und vor allem endliche Ressource erkannt. Immer häufiger treten unterschiedliche Nutzungen in Konkurrenz (z.B. Wohnen, Arbeiten, Landwirtschaft, Natur, Gewinnung erneuerbarer Energien) und müssen bewertet werden. Auch langfristige Veränderungen von Bestandsflächen sind ein zunehmend relevanter Aspekt. Der Wunsch einer Bewertung hinsichtlich nachhaltiger Kriterien ist momentan durch die Verantwortlichen nicht immer eindeutig möglich. Gründe dafür können z.B. mangelndes Wissen, fehlende Daten, gegenläufige Interessen, nicht eindeutig festgelegte Kriterien oder auch fehlende Potenzialanalysen für bestimmte Flächen sein. Hierzu möchte das Vorhaben einen zukunftsorientierten Lösungsweg aufzeigen.